FOTOS / PHOTOS
Die Fotos zeigen nur einen kleinen Ausschnitt der Tätigkeiten und Werkzeuge eines Bulsa-Wahrsagers.
Eine Veröffentlichung ist geplant (F.K.).
1) Einsetzung eines Wahrsagers (1989, Auswahl)
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Die Einsetzung eines neuen Wahrsagers erfolgt durch alle anderen Wahrsager des Klans (der Sektion), die in ihren roten Mützen und mit ihren Rasseln erscheinen. Hier bei einem Tanz. | Der Neophyt muss eine starke Medizin oral einnehmen und den Rauch einer verkohlenden Medizin einatmen. Hierdurch wird er in eine Trance versetzt. | Von dem Hilfsgeist (jadok) des neuen Wahrsagers hat man am Vortage eine überdimensionale Plastik, hier in Form eines Krokodils, hergestellt. |
2. Tätigkeiten eines Bulsa-Wahrsagers
Haupttätigkeit eines Bulsa-Wahrsagers ist es, dem Klienten in der Wahrsagersitzung mit Hilfe bestimmter Werkzeuge Auskunft in Lebenkrisen, aber auch in alltäglichen Situationen, zu geben. Daneben ist der Wahrsager auch Offiziant in dem Ritual der wen-piirika, bei dem eine göttliche Kraft (wen) von der Sonne in einen Schrein herabsteigt, wo sie fortan von dem Eigentümer des Schreins durch Opfer verehrt wird.
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Eine Wahrsagersitzung: Der Wahrsager (rechts) hält das obere Ende des Wahrsagerstocks, der Kunde das untere. Der Stock zeigt auf verschiedene Objekte, Körperteile, vor allem aber auf bestimmte Symbolobjekte, die sich hier noch im Wahrsagerbeutel befinden. | Opfer an einen
Wahrsager-Schrein:
Jeder Wahrsager besitzt einen Wahrsagerschrein, über dem sein Hilfsgeist (jadok) Opfer erhält. Der Schrein kann vor dem Gehöft stehen, im Innenhof vor dem Wahrsagerraum oder (hier) auf dessen Dach. Beopfert werden: der Beutel mit Stäben (rechts), die Rassel (links), die Medizin (links über dem Kopf des Opferers) u.a. |
Wen-piirika:
Ein kleines Kind (rechts mit Vater) hat seinen ersten wen-Schrein bekommen, der in einem Innenhof aufgestellt wurde. Der Wahrsager opfert ihm hier Wasser. Der Wahsagebeutel, der später für die abschließende Séance gebraucht wrid, steht neben dem Schrein; vorne Hirsebrei und das zubereitete Opferhuhn, die nach dem Trankopfer dem Schrein dargebracht werden. |
3. Werkzeuge des Bulsa-Wahrsagers
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Symbolobjekte, die
der Wahrsager Akanming für einen neu ordinierten Wahrsager seiner Sektion
angefertigt hat. Zur Bedeutung der nachfolgend angeführten Buli-Symbolwerte,
siehe Kapitel "Die Symbolobjekte".
Von links nach rechts: nying-tuila (Krankheit), jibta (Ladung, Reichtum), nansiung (Gehöfttor), wa-kpak (eine alter Angelegenheit), nur boari (viele Menschen), wen (persönlicher Schrein), noai (Mund, Gerede), nipok vuuk (lebende Frau), supaksa (Kreuzung zweier Pfade), tue (Ohren; höre zu!), leerer Stab, tibiik (Medizintopf) |
Steinblock mit 2 Eisenscheiben: Mit diesem Instrument können Entscheidungsfragen (ja - nein) vom Wahrsagegeist beantwortet werden, indem der Stock auf die "Ja-Scheibe" oder "Nein-Scheibe" schlägt. | Medizinbündel, die der Wahrsager am Fußpfad zu seinem jadok-Baum ausgegraben hat. Die drei Bündel befinden sich immer bei dem Wahrsagebeutel. |
4. Einige Symbolobjekte des Wahrsagers Amoak
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Nalim: Schönheit, Güte | Wa-kabsa: eine unvollständige Angelegenheit | Nur-sobluk: ein schwarzer Mann (Afrikaner) | Dunung (Knie): Bitte um Verzeihung! |
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Dung (Tier), z.B.: opfere ein Tier | Nipok: Frau | Ngiak: Urahne | Nyueri: Nase, langes Leben |
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Kpiok: Toter vor Totenfeier; Gefahr | Bisa: Kinder | Noai: Mund, Gerede | Nansiung: Gehöft (-Angelegenheit) |
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Kpiok: hier: Leichnam | Puuk: Schwangerschaft | Va-yogsum: frischer Wind; Wohlsein | Ma: Mutter |
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Pein: Pfeil |
Jiuk: Schwanz, Fliegenwedel, angenehmes Leben |
Kpiak (Huhn): Huhnopfer | Ko: Vater |
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Loeluk: Strosse, Stimme |
5. Bulsa-Symbolobjekte aus der Sammlung des Instituts für Ethnologie, Universität Münster (Auswahl)
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Jinjanu-zuk (Fledermaus-Kopf): seltsame Dinge werden passieren | Wa-melinsa: Gemischte Dinge | Guri-fiik (kleiner Holzhammer): Nuru-koka (Mord) | Su-kpaksa: Kreuzung von Wegen |
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Gun-gumi (Kapok-Frucht): Ruhe | Nin-nyaama (sehende Augen): Hexerei | Kpakuri (Schildkröte):
Schutz |
Nying-tuila: Krankheit |
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Su-paksa: Wegekreuzung | Naab sabi (Kuhhuf): Opfer einer Kuh | Laata: Wohlsein | Ngandiinta: Nahrung, gute Ernte |
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Noai (Mund): Diskussion, Gerede | Nying-yogsa: Gesundheit | Nantuok (Fuß): Fußmarsch | Buuk (Ziege) oder dung (Tier): Opfer! |
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Nyuvuuri. Langes Leben (atmende Nase) |
Nalim: Schönheit (nabiin-soruk-Perle) | Ma (Mutter) oder ma-ngiak (Ahnin) | Sangbeli (Dawa-dawa-Frucht): alte Angelegenheit |
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Kum-chari (Grabschale): Person wird sterben | Segrika: Namensgebung | Nin-muna: rote Augen (roter Stab, gesplissen) |
Naab-sui: verwickelte Dinge, Zorn |
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Teng (Erdheiligtum) | Koalima (Last, Gepäck): Reichtum an Gütern | Su-puurim: Zorn | Nuim (Vogel): Schnell!! |